Mit künstlicher Intelligenz zu mehr Klima- und Umweltschutz (27.06.2020)

Bundesumweltministerium fördert KI-Leuchtturmprojekte mit insgesamt 40 Millionen Euro

 

Mit künstlicher Intelligenz zu mehr Klima- und UmweltschutzKünstliche Intelligenz (KI) kann helfen, nachhaltigen Konsum zu fördern, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen, Plastikmüll in den Meeren zu reduzieren oder den Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu erleichtern. Das Bundesumweltministerium hat daher im August 2019 eine Förderinitiative für „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen" gestartet. Die Resonanz bestätigt die großen Chancen von KI-Innovationen für den Umwelt- und Klimaschutz: 200 Projektskizzen wurden für den Ideenwettbewerb der Initiative eingereicht, die ersten Projekte sind nun gestartet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Künstliche Intelligenz hat großes Potenzial, durch digitales Know-how und Kreativität Umwelt und Klima zu schützen. Das kann eine KI-Lösung sein, die dabei hilft, deutsche Wälder robuster zu machen und auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Das kann aber auch eine App sein, die Mobilitätsangebote so kombiniert, dass ich den Weg von A nach B mit möglichst wenig Emissionen zurücklegen kann. Die Möglichkeiten, KI für das Gemeinwohl einzusetzen, sind vielfältig. Deshalb fördern wir die Anwendung von künstlicher Intelligenz gezielt mit  Leuchtturmprojekten.“

Wie KI zu einer nachhaltigen Mobilitätswende beitragen kann, zeigt das Projekt AISUM der Humboldt-Universität, der Technischen Universität Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Die Mobilitäts-App der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) „Jelbi“ wird hierzu weiter entwickelt: Während die App derzeit Nutzerinnen und Nutzern verschiedene Verkehrsmittel für ihre Route vorschlägt, soll es künftig in Echtzeit möglich sein, Mobilitätsdienste wie Bike-, Roller-, Car- und Scooter-Sharing mit den Angeboten der BVG zu kombinieren. So kann nutzerorientiert die ressourcenschonendste Kombination aller Mobilitätsangebote für die jeweilige Route genutzt werden. Zusätzlich informiert die App über ökologische Kriterien wie etwa den CO2-Verbrauch der einzelnen Verkehrsmittel.

Auch zur Rettung deutscher Wälder kann KI entscheidend beitragen: So entwickelt das Start-up wetransform aus Darmstadt eine KI-Lösung, mit deren Hilfe Wälder so umgebaut werden können, dass sie künftig den Herausforderungen des Klimawandels wie Dürre oder auch Starkregen besser standhalten. Unter dem Projektnamen „FutureForst“ analysiert das Start-up hierzu Daten zu Umweltfaktoren, Wetterbedingungen, Schädlingsentwicklung und Luftverunreinigung. Hieraus lassen sich Handlungsempfehlungen für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und die Forstwissenschaft ableiten. So lässt sich etwa der optimale Standort für jede Baumart bestimmen.

Die Förderlinie 1 richtete sich mit einem Förderaufruf "KI für den Umweltschutz" insbesondere an interdisziplinäre Teams mit und ohne Fördererfahrung. Die Bandbreite der durchführenden Organisationen ist insgesamt vielfältig. Hierzu gehören beispielsweise Start-ups, Forschungseinrichtungen und Universitäten. Die ausgewählten Projekte können durch die Förderung fünf Monate an der Weiterentwicklung ihrer Idee arbeiten. Die aussichtsreichsten Vorhaben erhalten die Möglichkeit, ihr Konzept im Anschluss umzusetzen. Im besonderen Fokus steht das Ziel, den Kreis derer zu erweitern, die sich mit den Chancen digitaler Technologien für die Umwelt beschäftigen.

Einen Überblick über die bereits bewilligten Projekte finden Sie unter: www.z-u-g.org/aufgaben/ki-leuchttuerme/

Allgemeine Informationen zur Förderinitiative:

Die BMU-Förderinitiative ist ein Beitrag zur Umsetzung der KI-Strategie der Bundesregierung mit dem Ziel, Deutschland und Europa zu einem führenden Standort für KI-Technologien zu machen und dabei eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI voranzubringen. Das Bundesumweltministerium fördert dabei Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen und beispielgebend für eine umwelt-, klima-, gesundheits- und naturgerechte Digitalisierung sind ("KI-Leuchttürme"). Neben der Förderlinie 1 gibt es eine zweite Förderlinie, die sich an Projekte mit einem höheren Reifegrad richtet. Sie soll Entwicklung, Einsatz und Vermittlung KI-basierter Anwendungen für ökologische Herausforderungen fördern. Dazu stehen aus dem Haushalt 2020 Fördermittel in Höhe von 40 Millionen Euro bereit. Projektträgerin ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), eine bundeseigene Dienstleistungs-gGmbH zur Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz.

Weitere Informationen zu den  KI-Leuchttürmen für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen sowie die Förderinformation „KI-Leuchttürme“ finden Sie unter www.bmu.de/FG25. Die Umweltpolitische Digitalagenda des Bundesumweltministeriums finden Sie unter www.bmu.de/digitalagenda/.

 

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

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